Guatemala – kräftige Farben lachen uns an

Der Fuegu pupst

Wir wollen die verbleibende Zeit in Mittelamerika nutzen, auch die Nachbarländer zu besuchen. Auch wenn so eine Stippvisite kurz ist, hinterlässt sie einen Eindruck vom Land und wir lernen einiges über die Unterschiede hier. Vor 2 Wochen ist der Fuego ausgebrochen, laut Zeitungsberichten sind 30 000 Menschen evakuiert worden. Der Vulkan liegt gerade mal 15 km von Antigua, unserem Zielort, entfernt. Nach den Erfahrungen mit dem Erdbeben in Costa Rica und der Presse wissen wir nicht so recht, wie wir das einschätzen sollen. Nachdem Dagmar mit unserem Hotel telefoniert hat, machen wir uns für ein verlängertes Wochenende 5 Tage auf nach Guatemala.

Antigua mit Agua, Fuego und Acatenango

Antigua, die alte Hauptstadt vom Vizekönigreich Neuspanien, ist umgeben von drei Vulkanen: Der Agua, der Acatenango und der Fuego. Zweimal haben die Spanier den Standort wegen Erdbeben gewechselt, bevor sie 1543 die Stadt hier gründeten. Bis zum Erdbeben 1773 ging alles gut, dann wurde Guatemala-Stadt Hauptstadt.

Alte Strassen mit neuen Inhalten

Das völlig zerstörte Antigua wurde langsam wieder aufgebaut und ist heute mit seiner kolonialen Architektur Weltkulturerbe und Zentrum des Tourismus. Nachdem wir letztes Jahr die Maya in Mexiko besucht haben, steht Tikal nicht auf unserer Liste.

Öffentlicher Waschplatz

Antigua ist wie ein bewohntes Museum. Nach aussen sind die Häuser im alten Stil erhalten, die Straßen haben Kopfsteinpflaster mit Spuren für die Pferdekutschen. Im Innern und in den Innenhöfen sind die Häuser nach heutigen Erwartungen umgebaut. Die grossen Häuser kosten schon eine Milliion Dollar und sind bei den Reichen aus der nahen Hauptstadt als Wochenendbleibe sehr beliebt.

Ruinen der Kathedrale

Viele Ruinen, die von der ehemaligen Pracht zeugen, werden gepflegt und hier und dort auch ein wenig wieder aufgebaut.

Krankenhaus für Arme

Uns beeindruckt das Hermano Pedro’s Hospital, ein von den Dominikanern gegründetes Krankenhaus für Arme. Lange Schlangen vor und im Haus zeugen vom Bedarf: Hier werden die Menschen umsonst behandelt, oft von Freiwillingen aus USA und Europa. Die Kinderpflege mit vielen Rollstühlen hinterlässt ein gemischtes Gefühl.

Chicken Bus

Das Transportmittel in Guatemala schlechthin ist der „chicken bus“ – ein robuster Bus (oft ein alter US Schulbus) mit dem alles – Menschen, Hühner, Ferkel, grosse Körbe mit Obst und Gemüse und was man sonst so braucht – transportiert wird.

Markt in Antigua

Die Busgesellschaft lizensiert einen Bus an einen Fahrer für einen festen Preis. Dieser sucht sich einen Adjutanten der alles drumrum macht: Ausrufen, wohin es geht, ein und ausladen – auch noch beim Anfahren – und natürlich kassieren. Je mehr Leute und Gepäck in den Bus passen, je schneller es geht, desto besser, denn das erhöht den Gewinn der Beiden. Und so preschen 98 000 Busse durchs Land und treffen sich an den zentralen Märkten.

Chichicastenango

Die Märkte sind der zentrale Teil des Handels, alles trift sich hier und alles wird verkauft.

Auf dem Kopf

Wir besuchen den Markt in Antigua der landwirt-schaftlich geprägt ist und den Markt in Chichicastenango, den größten in Mittelamerika, der von Stoffen und deren Farben dominiert wird.

Marias Familie

Im Hotel lernen wir eine Frau kennen, die hier sitzt, ihre farbigen Stoffe webt und verkauft – gewissermaßen als folkloristisches Element.

Die Küche

Wir besuchen die Familie in ihrem ärmlichen und sauberen Haus, erleben wie sie arbeiten und essen gemeinsam mit ihnen einen leckeren Eintopf.

So gehts!

Unser Einkauf von ihren Webarbeiten ist für sie ein Segen, um wieder ein bisschen Ausbildung für den Sohn bezahlen zu können.

So wird der Mais gemahlen

Die Tochter ist klar zweite Priorität. Für uns ist es bedrückende Realität in einem vom Kolonialismus geprägtem Land.

Was für Kontraste!

Atitlánsee

Wir unternehmen einen Ausflug zum Atitlánsee. Er liegt wunderschön eingebettet in den Bergen, umgeben von 3 Vulkanen und ist der vollgelaufene Krater eines ehemaligen riesigen Vulkans. So hat der See drei Zufüsse und keinen Abfluss. Durch die starken Regen in den letzten Jahren ist der Seespiegel 5 m angestiegen und die Häuser am Ufer sind nicht mehr zu nutzen.

Ziegenmilch direkt von der Quelle

Auf der Fahrt über Land begegnen wir einem Jungen, der Ziegenmilch direkt von der Ziege verkauft. Das ist eine typische Verdienstquelle. Viele Kinder arbeiten hier, wir haben sie auch als Schuhputzer gesehen, und gehen nicht zur Schule. Die Schule kostet nichts, aber es besteht keine Schulpflicht. So ist es nicht verwunderlich, dass das Land 30% Analphabeten hat. Welch ein Kontrast zu Kuba und Costa Rica.

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