Besuch!

Nun haben wir unsere Wohnung getestet – ja sie ist voll besuchtstauglich. Julia und drei Freunde haben hier übernachtet, gekocht – einfach gelebt und es war noch Platz. Wir haben es genossen und es war auch Anlass zu gemeinsamen Unternehmungen.

Leben in der Bude

Natürlich muss zuerst der Hausberg – der Poás – besucht werden. Bis wir dann oben waren, hing er allerdings in den Wolken, es regnete und weite Bereiche waren gesperrt, weil ein Ranger vermisst wurde. Ein Kriminalfall auf dem Vulkan?
So fuhren wir an die Ostflanke des Berges nach La Paz – Waterfall Gardens. Dies ist eine Kombination aus botanischem Garten und Zoo, die in den Regenwald eingebettet ist.

Er beisst nicht!

Viele Vögel, so auch Tucas, leben in Volieren. Ein Schmetterlingshaus voller Farben.

Klein aber oho!

Das ist gezähmte Natur – alles ganz nah und ohne Suchen, zum Anfassen und genauem Hinschauen. So sehen wir wie ein Schmetterling schlüpft, die Flügel  vollpumpt und trocknet!

Langsam wird er.

Eingebettet in ein Tal mit Wasserfällen und viel Regenwald. Nicht nur für kleine und große Kinder ein schöner Ausflug.

La Paz - Waterfall Garden

Die nächsten Tage bereist die Jugend das Land – Karibik (Tortuguero) und Pazifik (Guanacaste). Sie entdecken neue Strände wie Samara, die auf unseren Reiseplan kommen, wir haben ja noch einige Monate, um das alles zu entdecken.

Am Wochenende mieten wir eine Ferienwohung in Jaco am Pazifik – wir wollen sehen, wie das mit dem Surfen so geht.

Das Surfteam!

Wir trauen uns auch aufs Wasser – mit dem Kajak paddeln wir an der Küste entlang und besuchen einsame Buchten. Die Papageien sitzen in den Bäumen, an den Steilfelsen hocken die Pelikane in den Bäumen, stürzen ins Meer und schnappen nach den Fischen. Natürlich ist das kein Wildwasser wie bei den Profis Maja und Mac, aber als der Wind auffrischt, geht es kräftig auf und ab, das Wasser schwappt ins Boot.

Auf dem wilden Meer

Direkt südlich neben Jaco liegt Playa Hermosa, hier fanden 2009 die World Surfing Games statt. Der Strand wird wegen der konstanten Wellenbedingungen von den Surfern geschätzt. Wir erwischen einen lokalen Wettbewerb und entspannen am Strand und lassen den Sonnenuntergang kommen. Die Kokosnüsse fallen vom Baum und wir schlachten sie.

Chillen beim Surfwettbewerb

Nun sind wir wieder auf uns gestellt. Die Firmen fordern uns ziemlich! Dagmar hat ein neues Projekt und arbeit viel mit China zusammen – 12h – 14h Zeitunterschied. Das schafft nicht nur beim Datum Verwirrung. „Ist das nun Dienstag oder Mittwoch in China?“ Es wirft auch unseren Tagesablauf über den Kopf, alles muss sich neu einstellen. Und ich tauche tief in Organisationsveränderungen ein, die durch den neuen Chef initiiert werden. Viel Arbeit und auch viel Freude für uns.

Am 10. September feiern die Ticos „El dia de Niños“. Bei uns im Condominium initiiert die Landschaftsarchitektin Dona Florencia eine Baumpflanzaktion für die hiesigen Kinder. Das Gebiet oberhalb der Häuser geht vom Park allmählich in den Wald über. Da pflanzen die Kinder etwa 30 einheimische Bäume, um weitere Tiere anzulocken. Dagmar bäckt 150 Muffins, die bei Kindern und Erwachsenen reissenden Absatz finden. Die Kinder aus Mexiko, Kolumbien und Guatemala werden nicht vergessen, dass sie in Costa Rica einen Baum gepflanzt haben. „Sembrando esperanza“ – Hoffnung pflanzen.

Sembrando esperanza

Am 15. September ist hier Nationalfeiertag. Im Gegensatz zu den meisten Kolonien musste Costa Rica nicht um seine Freiheit kämpfen. Spanien hatte 1821 kein wirkliches Interesse mehr an Zentralamerika, Costa Rica lag weit vom Verwaltungszentrum in Guatemala entfernt und so erfuhren die Ticos später durch einen Boten, dass sie nun unabhängig seien. Heute wird das mit einem Fackellauf am Vorabend gefeiert, die Schüler aller Schulen tragen eine Fackel durch die Stadt zum zentralen Platz. Alle anderen Kinder kommen mit selbst gebastelten Lampinons aller Art dorthin und dann wird dann gefeiert.

Stolz der Kinder und Väter

Am nächsten Tag ist grosse Parade in San José. Aber Costa Rica hat keine Armee und kann keine Panzer und Raketen auffahren, wie wir das aus den Bildern anderer Nationen kennen. Costa Rica lässt seine Schüler durch die Stadt ziehen. Auch ein tropische Regenguss schreckt keinen.

Im tropischen Regen

Bevor ich morgen in die USA fliege, haben wir gestern ein Konzert im Nationaltheater besucht. Dvorak und Elgar mit großem Sinfonieorchester – 80 Musiker. Das Haus im prächtigen Stil, 1897 eröffnet, alles – nur das Beste – aus Europa importiert und von den Kaffeebaronen in der Blütezeit der Stadt finanziert.

Teatro National

Wir haben einen schönen Abend genossen und werden wiederkommen.

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6 Antworten zu Besuch!

  1. Eva Möller sagt:

    So sieht also der Alltag auf Costa Rica aus!? Vermisst ihr denn nicht wenigstens
    die Kehrwoche? Schön, daß ihr bei allem beruflichem und privatem Stress (150!!!
    Muffins) offensichtlich sehr viel Spaß habt. Weiter so !

    Es grüßen euch ganz lieb

    Eva und Berthold

  2. Ute Pfeifer sagt:

    Liebe Dagmar, lieber Gerd,

    wir lesen eure spannenden Berichte mit wachsender Begeisterung und steigender Vorfreude auf unseren Besuch!!!
    Flüge sind gebucht und pünktlich zu Weihnachten stehen wir bei euch vor der Tür.
    Wir freuen uns riesig!!!
    Ute, Werner, Robin + Mario

  3. Ingeborg sagt:

    Wirklich sooo toll, was Ihr da alles mitmacht…es hoert sich an, als waert Ihr schon vollkommen integriert..Danke, dass Ihr uns an allem teilhaben lasst…Unsere Lilly ist grade ganz in Eurer Naehe…El Salvador, Guatemala, Kolumbien und DomRep…sind schon auf ihre Berichte gespannt…Geniesst alles und Dagmar eine kurzweilige Zeit (machst Du nun eigentlich die Nacht zum Tag wegen Deiner neuen Auftraggeber??) ohne Gerd!!
    Festes Drueckerle und Sonnengruesse aus Malaysia…da ist ein Miteinander (Islam) nicht so einfach… 🙂 von Eurer Ingeborg & Wolfgang

  4. petra u conny sagt:

    gut von euch zu hören! unsere festplatte hatte gestreikt und nun mit einer neuen können wir wieder schnell bei euch sein.
    wir sind froh, dass ihr nicht nur chillt (blödes wort), sondern auch richtig arbeitet.
    liebe Dagmar, was macht man mit 150 muffins? die würden nicht mal auf unserem gemeindefest alle. anscheinend sind eure neuen freunde nicht so verwöhnt u überfressen,wie wir hier!
    liebe grüsse c u p

  5. Bernhard Hofmann sagt:

    Liebe Dagmar, lieber Gerd,
    Eure Schilderung hat mich angeregt, mein Kleines Meyers Konversations-Lexikon von 1895 aufzuschlagen. Über „Costarica (span.“reiche Küste“)“ steht da zu lesen: „Das Land, 5.Okt 1502 von Columbus entdeckt, 1514 von Spaniern zuerst besiedelt und 1574 organisierte Kolonie (Nueva Cartago), erklärte sich 1821 für unabhängig, schloss sich der Konföderation der fünf vereinigten Staaten von Mittelamerika an, sagte sich 1840 von derselben los und konstituierte sich 1848 als unabhängiger Freistaat.“
    Interessant auch weitere Bemerkungen, 1895 geschrieben: “ Südlichste und geordnetste der Republiken Zentralamerikas. – 189o: 243 000 Einwohner, davon 4600 Indianer – Hochland mit flachen Küstenrändern (meist ungesund) – Zahlreiche Volkane, häufige Erdbeben – Hauptbeschäftigung Landbau Produkte Kaffee, Bananen, Häute – Katholische Kirche (Bischof von San José) dabei Religionsfreiheit
    Herzliche Grüße und alles Gute weiterhin
    Bernhard

  6. Greta und Fritzi sagt:

    Moin, Moin, meine Lieben,
    dass war doch nun schon wieder so ein toller Bericht, man kann ja gar nicht genug davon bekommen!! 😉
    Und diese wunderbaren Bilder! Ein Traum! Denkt ihr Lieben manchmal auch, dass ihr träumt? Sooooooooooo schön ist es bei Euch und die Ticos scheinen Euch beiden auch in ihr Herz geschlossen zu haben (genau wie wir ) ! :-)) Was aber das Wichtigste ist, dass ihr Euch trotz der Arbeit dort wohl fühlt.Das spürt man bis hierher nach Voslapp!!!!
    Weiterhin alles erdenklich Liebe, bis bald.
    Dicke Umarmung und unzählige Küßchen
    Greta <3 und Fritzi

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